Die Geschichte des Chores…
ist mit dem Namen Christian Peters untrennbar verbunden.
Er war es, der im Jahr 1972 den Kath. Kirchenchor in Altenstadt wieder zum Leben erweckt hat und bereits ein Jahr später kann er zum Osterfest mit 16 Sängerinnen und Sängern mit der Ettaler Liebfrauenmesse von Arthur Pichler eine erste Messe für gemischten Chor zu Gehör bringen.
Nachdem Peters bereits 1972 mit Kindern ein adventliches Singen veranstaltet und dabei die Weihnachtsgeschichte von Carl Orff zu Gehör gebracht hatte, findet im Advent 1979 unter seiner Leitung erstmals ein Adventssingen im größeren Rahmen statt. Es ist dies die Geburtsstunde des Altenstädter Adventssingens, welches zwischenzeitlich weit über die Grenzen unseres Ortes bekannt ist und das am 4. Adventssonntag um 16.00 Uhr alljährlich hunderte Besucher in die neue Pfarrkirche lockt.
Im zehnjährigen Gründungsjahr 1982 umfasst die Sängerschar bereits 26 Mitglieder und man bezieht in diesem Jubiläumsjahr auch einen ersten eigenen Chorraum in den alten Schulräumen des Schwesternhauses.
Im Jahre 1984 erhält unsere neue Pfarrkirche eine neue Kirchenorgel. Die Orgelweihe findet am 23. September statt und der Chor umrahmt den Festgottesdienst mit der „Kleinen Orgelsolomesse“ von Joseph Haydn zusammen mit der Sopranistin Linda Healy als Solistin. „Gesang und Musik ist kein Luxus, vielmehr sind sie der Versuch einer Antwort auf Gottes liebenden Aufruf in jeder Eucharistiefeier“, so Monsignore Franz Fleckenstein, der Direktor der Kirchenmusikschule Regensburg, in seiner Predigt und er rückt damit die Bedeutung der Kirchenmusik in das rechte Licht.
Am 19. September 1987 führt der Chor erstmals eine geistliche Musik auf. Mit Solisten und Orchester leitet man damit die Festwoche zum 25-jährigen Kirchweihjubiläum ein und die Presse spricht in ihrer anschließenden Berichterstattung von einem „glanzvollen Auftakt des Jubiläums“.
Auch in den späteren Jahren gibt der Chor zahlreiche Konzerte und wird dabei immer wieder durch professionelle Solistinnen und Solisten unterstützt. So führt die Reise am 2. Adventssonntag 1990 nach dem Fall der Mauer auch ins sächsische Mitweida, wo man ein viel beachtetes Adventskonzert zu Gehör bringt.
1987 nimmt der Chor erstmals einen Tonträger mit adventlicher Musik auf. Die Musikkassetten werden am 1. Adventssonntag zugunsten der Renovierung der alten Pfarrkirche verkauft. In den späteren Jahren folgen weitere hoch professionell gemachte CD-Aufnahmen.
Im Rahmen der Europa-Tage der Musik feiert der Chor am 15. Juni 1997 mit einem großen Festkonzert in der alten Pfarrkirche sein 25-Jähriges Bestehen. Beim anschließenden Ehrenabend gratuliert Diözesankirchenmusikdirektor Weber zahlreichen Chormitgliedern für ihr langjähriges Singen. Weber wörtlich: „Heute ist Ihr Chor volljährig geworden und dies hat das heutige Konzert eindrucksvoll unter Beweis gestellt!“
Eine einschneidende Veränderung erfährt der Chor im Jahr 2008, als Christian Peters im Sommer mitteilt, dass er seine Tätigkeit als Chorleiter aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter fortsetzen kann. Mit dem Ausscheiden von Peters nach 36 Jahren geht für den Kirchenchor in Altenstadt eine lange und überaus erfolgreiche Ära zu Ende. Es ist schließlich der Verdienst von Christian Peters, dass der Kirchenmusik in Altenstadt 1972 wieder neues Leben eingehaucht worden ist und es ist Christian Peters, der den Chor in diesen langen Jahren aus bescheidenen Anfängen hin zu einem über die Grenzen Altenstadt`s hinaus bekannten und geschätzten Gesangsensemble geführt hat.
Nachdem Johanna Gurau ab 1. September 2008 für kurze Zeit die Leitung des Chores von Peters übernimmt, geht der Dirigentenstab am 1. Januar 2010 auf Marina Gmeiner, geb. Wildenauer über. Schnell gelingt es der neuen Leiterin mit ihrem Können und ihrem jugendlichem Charme die Sängerinnen und Sänger von Neuem zu begeistern und den Chor in eine weitere erfolgreiche Zeit zu führen.
2015 und 2017/18 geht Marina Gmeiner jeweils in eine kurze Babypause. In dieser Zeit übernehmen Karl Heinz Malzer und anschließend Christoph Pausch die Vertretung.
In die Zeit von Marina Wildenauer fällt auch der Umzug in die neuen Chorräume im Herbst 2012. Mit dem neuen Probenraum und dem „Josefsstüberl“ findet der Chor für einige Zeit eine neue Heimat.
Denn im November 2019 erreicht den Chor eine Hiobsbotschaft. Bei einer baubiologischen Untersuchung des ehemaligen Schwesternheimes wird eine massive Schimmelkontamination im Treppenhaus festgestellt. Der Rat des Sachverständigen: Treppenhaus und erste Etage ist für die weitere Nutzung umgehend bis zu einer eventuellen Sanierung zu sperren. Für den Chor ist diese Nachricht niederschmetternd, da die Räumlichkeiten erst im Jahr 2012 mit großem Aufwand saniert worden waren. Auf nicht absehbare Zeit finden daher die Chorproben ab November wieder im Pfarrheim statt.
40 Jahre Altenstädter Adventsingen heißt es weinige Wochen später. Das adventliche Jubiläumskonzert lockt am 4. Adventsonntag wieder zahlreiche Besucher aus Nah und Fern an und findet auch in der örtlichen Presse große Beachtung.
Anfang Januar 2020 tauchen in den Medien beunruhigende Nachrichten aus China über eine neue Krankheit auf. Das Virus SARS-CoV-2 nimmt in wenigen Wochen pandemische Ausmaße an, verbunden mit hundertausenden Toten weltweit. Am 12. März untersagt die Diözese Regensburg den Kirchenchören den Probebetrieb und am 23. März tritt schließlich in Deutschland ein Lockdown in Kraft, der das öffentliche Leben und damit auch das pfarrliche in Altenstadt still stehen lässt.
Der Stillstand dauert vier Monate, bis dann schließlich Anfang des Sommers in Deutschland wieder liturgische Feiern unter Einhaltung strenger Hygiene-Auflagen erlaubt werden.
Inzwischen sind allerdings Atem-Aerosole als Hauptüberträger des Virus identifiziert und da diese vermehrt beim Singen freigesetzt werden, setzt sich der Lockdown für den Chor leider fort. Lediglich das Mutter-Anna-Fest , den Kirchweih- und den Allerseelengottesdienst gestaltet im Jahr 2021 unter schwierigen Bedingungen eine kleine Sängerschar.
Nachdem sich zum einen im Lauf der folgenden Monate viele Menschen in Deutschland mit den inzwischen entwickelten Impfstoffen immunisieren haben lassen und zum anderen das Virus durch Mutation nach Ansicht der Wissenschaft weniger gefährlich geworden ist, entfallen endlich in Deutschland nach vielen langen Monaten im April 2022 fast alle Einschränkungen.
So nimmt auch der Chor nach dem Osterfest 2022 mit über 20 Sängerinnen und Sänger den Probenbetrieb wieder auf, nachdem rückblickend über zwei Jahre lang alle Hochfeste des Kirchenjahres ohne Beteiligung des Chores stattgefunden haben.
Die feierliche Gestaltung der letzten Maiandacht sowie der Fronleichnamsprozession bedeuten einen neuen hoffnungsvollen Start.
„Singen zum Lobe Gottes“, dieses Motto hat sich unser Chor auf die Fahnen geschrieben.
Manfred Hoffmann im Juni 2022