
Der 8. Mai 2025 dürfte ohne Zweifel im Gedächtnis der Ortschaft Meerbodenreuth lange nachhallen, wenn nicht sogar in deren Geschichte eingehen. Als man vor vielen Wochen dieses Datum für die Floriansmesse der Freiwilligen Feuerwehr festsetzte, geschah dies nach für alle Beteiligten pragmatischen und zeitlich optimalen Gegebenheiten.
Dass dieser Abend jedoch zur selben Stunde eine solche Überraschung bereithält, ahnte damals noch niemand. Mit dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag waren die Kardinäle aufgerufen einen neuen Nachfolger des Apostels Petrus zu wählen. Das Konklave startete am vorherigen Tag in der Sixtinischen Kapelle. Nach drei erfolgslosen Wahlgängen verkündete der zweimal schwarz aufsteigende Rauch die noch offene Papstwahl. Gespannt wartete man deshalb am frühen Abend des Donnerstags gespannt auf ein mögliches Rauchzeichen.
Um 18.08 Uhr war es soweit: Weißer Rauch aus der Sixtina und das Vollgeläut von St. Peter kündigte der Welt nach dem vierten Wahlgang einen neuen Papst an!
Aufgrund der vielen Kardinäle und ihrer Ehrerbietung vor dem neuen Pontifex verzögerte sich die Verkündigung des Namens erheblich, sodass Stadtpfarrer Thomas Kopp um 19.15 Uhr im Auto vor der Meerbodenreuther Kapelle über das Handy eines Ministranten mit anderen Gläubigen fieberhaft auf die Bekanntgabe wartete (15 min vor Messbeginn).
Jetzt musste alles schnell gehen: die Vorbereitung der Messe, die Liedabsprache mit den Veeh-Harfen und natürlich das gespannte Warten über Livestream in der Kapelle mit Gläubigen auf das erste Erscheinen des neuen Papstes auf der Mittelloggia des Petersdoms. Währenddessen marschierte im Festzug die Feuerwehr unter feierlichem Glockengeläut in das Gotteshaus ein.
Einige Momente des ersten Auftretens von Papst Leo XIV. konnten noch gesehen werden, ehe voller Freude in das Eröffnungslied der Messe eingestimmt wurde. Stadtpfarrer Kopp hob in seiner Begrüßung den historischen Augenblick heraus, der sich an diesem Abend zutrage und dem man (wenn auch aus der Ferne) erleben dürfe. „Auf den Tag genau 80 Jahre nach Kriegsende fällt die Wahl eines neuen Papstes in die Stunde unserer Messfeier zu Ehren des Hl. Florian. Man kann direkt den Stundenschlag von Weltgeschichte spüren. Papst Leo XIV. ist uns nahe und wir ihm. „, so der Geistliche. Allen war bewusst, dass dies ein einmaliger Moment sei. Mit großem Dank und Freude feierte man die Heilige Messe, hörte erstmalig im Hochgebet den neuen Papstnamen und sang das Te deum. Die Fürbitten wurden in den Anliegen der Feuerwehr gesprochen.
Danach erfolgte der Rückmarsch ins Feuerwehrhaus, wo man sich bei Leberkäse und Semmeln stärkte und gemeinsam mit einem Stamperl Kümmelschnaps auf das Wohl des neuen Pontifex anstoß. Viva il Papa! Viva Leone XIV!
Alle Bilder: Hans Reichl und Monika Pamler



