Es dürfte das erste Mal in der Geschichte unserer Wallfahrtskirche auf dem Mühlberg gewesen sein, dass sie von einem amtierenden Bischof von Regensburg besucht wurde.
Auf eigenen Wunsch wollte Hwst. Hr. Dr. Rudolf Voderholzer am vergangenen Mittwoch, den 12. Oktober 2022, seine zweitätige Pastoralreise durch das neue Dekanat Neustadt-Weiden in St. Anna mit einem Morgengebet beginnen und das Gotteshaus kennenlernen.
Bei herbstlichen Sonnenschein versammelten sich zahlreiche Gläubige in und bereits vor der Kirche, um ihren Bischof zu empfangen. Unter Vollgeläut betrat der Oberhirte Mühlberger Boden und wurde neben Regionaldekan Manfred Striegl, Dekan Alexander Hösl und Prodekan Daniel Fenk von Ortspfarrer Thomas Peter Kopp und seinen pastoralen Mitarbeitern, Pfarrvikar Thomas Kutti Samuel, Gemeindereferentin Claudia Stöckl, sowie PGR-Sprecher Ernst Wawra empfangen. Viele Gläubige wollten den Diözesanbischof bereits vor der Kirche begrüßen und er bot jedem einzelnen Gelegenheit per Handschlag dazu. Besonders freute sich Bischof Rudolf über die jungen Mütter, die seinen bischöflichen Segen für ihre Kinder erbaten.
Nach dem Einzug, den Regionalkantor Rudolf Fischer mit festlichem Orgelspiel intonierte und einem kurzen Gebet vor dem Tabernakel, begrüßte unser Pfarrer den hohen Gast aus Regensburg und hieß ihn unter dem Applaus der sehr gut gefüllten Kirche auf das Herzlichste willkommen. Die Wallfahrtskirche sei ihm geistlich näher als er vielleicht selbst erahne. Das ursprüngliche Patronat des Hl. Nikolaus verknüpfe sich mit dessen Gedenktag am 06. Dezember, jenem Tag, an dem er vor knapp 10 Jahren von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Regensburg ernannt wurde. Die vielen Pilgerströme zu St. Anna aus Böhmen bis zum zweiten Weltkrieg verdeutlichen zudem die Verwurzelung seiner Heimat im katholischen Glauben und zu dieser Wallfahrtskirche. Dass nun sein bischöflicher Besuch im Jahr 2022 stattfinde, in dem der 500. Jahrestag der Erhebung der Hl. Anna zur Patronin dieser Kirche gefeiert wurde, markiere zudem einen weiteren bleibenden Höhepunkt in der Historie dieses Gotteshauses. Er dankte ihm für sein Kommen, bat um das Gebet aller für ihn und umgekehrt, sowie seinen Segen über die Gemeinde. Sich wechselseitig im Gebet getragen zu wissen, sei eine wesentliche Erfahrung des christlichen Glaubens.
Der Uhrzeit entsprechend (9 Uhr) sang man zum Stundengebet der Kirche in der Terz im Wechsel zwischen Regionalkantor und Gemeinde gemeinsam die Psalmen, die das Gebetbuch Jesu darstellen und auch der Mutter Anna vertraut gewesen sein dürften. Nach dem bischöflichen Segen mit der kostbaren Mutter-Anna-Reliquie und einigen Strophen des altehrwürdigen Mutter-Anna-Liedes bedankte sich Diözesanbischof Rudolf sichtlich bewegt und nah bei den anwesenden Gläubigen und bestärkte sie zur Weitergabe des überlieferten Glaubensgutes von einer Generation zur nächsten durch das Beispiel der Kirchenpatronin, sichtbar dargestellt durch die Anna-Selbdritt-Figur, die ihre Tochter Maria und ihr Enkelkind Jesus auf ihren Armen hält.
Anschließend ließ sich der Regensburger Oberhirte einiges über die Kirche erklären und nahm als kleines Dankeschön die zwei neu erstellten Kirchenführer anlässlich des 60jährigen Weihejubiläums der Neuen Pfarrkirche in Altenstadt/WN aus der Hand von PGR-Sprecher Ernst Wawra entgegen. Nach dem gemeinsamen Auszug durch das Hauptportal unter nochmaligem Applaus der Gläubigen, unterhielt sich Bischof Rudolf interessiert mit den Menschen, bevor er sich zu seinem nächsten Begegnungstermin nach Weiden aufmachte.
Bilder zur Verfügung gestellt von Bistum Regensburg